
Endlich angekommen in Portugal….
Weiter geht es mit unserem Auswanderungs-Tross Richtung französische Atlantikküste. Wir wollen die Pyrenäen östlich liegen lassen und durch Zentralspanien, vorbei an Salamanca ins nordöstliche Portugal nach Alvares fahren, dort wo unser Tinyhaus auf Rädern gerade gebaut wird.
Für heute heißt das Ziel Bordeaux. Mein Hexenschuss quält mich immer noch. Wir müssen wirklich jede Stunde pausieren, damit ich meine Muskulatur wieder lockern kann. Am Ende des Reisetages werden die Schmerzen wieder sehr stark und gerade als ich ein SOS an meinen Partner Holger abgebe, landen wir im Feierabendverkehr von Bordeaux. Stau. Nichts geht mehr. Wir stehen auf einer Brücke mitten über dem Fluss Garonne und ich kämpfe mit einer inneren Panik. Wilde Schmerzen schießen mir in den Rücken und ich kann kaum mehr die Autopedale bedienen. Schweiß rinnt mir über die Stirn. Da wir ja in verschiedenen Fahrzeugen sitzen, versucht Holger mich über Telefon zu beruhigen: „Halte durch, bei der nächsten Gelegenheit fahren wir raus!“ Wieder geschieht ein kleines Wunder. Meine liebe Freundin meldet sich genau jetzt über WhatsApp. Als sie hört, wie es mir gerade geht, behandelt sie mich sofort energetisch. Ich schöpfe Hoffnung, die Panik schwindet. Ich schaffe es mit letzter Kraft auf einen völlig überfüllten Stadtautobahn Parkplatz mitten in Bordeaux, wir bleiben mangels Parkplatz mitten auf der Straße stehen. Jetzt wird Holger zu meinem persönlichen Superhelden. Obwohl hinter uns die Autos Schlange stehen, hilft er mir behutsam aus dem Auto und trägt mich halb in den Wohnwagen, wo ich mich hinlegen kann. Parallel dirigiert er die LKWs um uns herum, erkämpft uns eine Parklücke, parkt nacheinander beide Autos in die winzige Lücke und versorgt die Tiere und Lucca. Mein Kleiner schaut stauend und voller Bewunderung zu, wie sein Papa in absoluter Souveränität eine wirklich schwierige Situation löst. Ich glaube, Holger nutzt heute all seine Berufserfahrung als Soldat im Einsatz in Afrika und Afghanistan. Es ist zum ersten Mal richtig heiß mit 35 Grad, und weil an eine Weiterfahrt nicht zu denken ist, stehen wir heute auf dem Parkplatz eines kleinen Klosters in der Vorstadt von Bordeaux. Ich bin einfach nur super dankbar, dass ich liegen darf und wir den Tag geschafft haben.
Unser nächstes Ziel ist die maurische Stadt Salamanca in Zentralspanien. Obwohl wir uns wirklich auf die Stadt gefreut haben, fehlt uns nach der langen Fahrt und 38 Grad die Energie für sightseeing. Wir müssen uns erst noch gewöhnen an diese Temperaturen und besonders Wahya hat wirklich Schwierigkeiten damit. Kater Findus kommt besser damit klar und Lucca freut sich jetzt auf abendliche Pool-Bäder auf den Campingplätzen. Ich bin voller Liebe und Bewunderung für meinen Kleinen, der jeden Reisetag mit viel Neugier und Offenheit begrüßt und sich in alle Abläufe prima einfügt. Mein kleiner Abenteurer ist in seinem Element.
Wir halten Kurs auf Portugal. Ziel ist Alvares, eine kleine Stadt im nördlichen Hinterland von Portugal. Hier wird unser Tinyhaus gebaut. Ich bin wirklich aufgeregt. Wie wird es sein, wenn ich zum ersten Mal in meinem kleinen Häuschen stehe? Ich habe in meinem Leben in verschiedenen Häusern und Wohnungen gelebt und immer in Gemeinschaft mit anderen Menschen. Es ist nun das erste Mal in meinem Leben, dass ich mein Zuhause ganz alleine gestalten darf. Es ist eine wunderschöne Erfahrung, mit niemandem Rücksprache halten zu müssen, die eigene Intuition und Kreativität fließen lassen zu dürfen, alles nach den ganz eigenen Bedürfnissen gestalten zu können. Mein kleines Tinyhaus wird das Zuhause von Lucca, Findus, Wahya und mir werden. Holger wird in den nächsten vier Jahren pendeln, solange er noch in Deutschland beruflich gebunden ist. So sehr ich Holger liebe, je älter ich werde, um so mehr merke ich, dass ich meinen eigenen Space brauche. Ich möchte in liebevoller Beziehung zu meinem Partner UND autonom sein. Es hat lange gedauert, bis ich mir dieses Bedürfnis zugestanden habe. Und mit Holger habe ich den richtigen Partner, der meinen Wunsch achtet und unterstützt.
Nachmittags kommen wir in Alvares an. Mit Kater Findus im Katzenrucksack, Wahya an der Leine und Lucca im Schlepptau betreten wir zum ersten Mal den Rohbau meines Tinyhauses. Glücksgefühle durchströmen mich. Es fühlt sich so, so richtig an. Wir besprechen mit Sammy die letzten Schritte und ich bin erstaunt, wie genau ich beschreiben kann, wie ich es haben möchte. Mein Tinyhaus lebt bereits in mir, ich sehe es schon im fertigen Zustand vor meinem inneren Auge. Nach den langen Vorbereitungen, der anstrengenden Reise und den gegenwärtigen Ungewissheiten ist das wie ein verheißungsvoller Blick in die Zukunft. In diesem Moment weiß ich es wieder: Das ist es, was ich wollte, hier bin ich richtig. Alles wird gut.
Morgen reisen wir weiter zum Tinyhaus-Village an der Algarve, um auch hier wichtige Dinge für unser Pachtgrundstück zu klären und dann dürfen wir endlich in Faro in unser Ferienhaus einziehen, unser Zuhause der nächsten drei Wochen.
Wie schön, dass du mich begleitest. Ich freue mich, wenn du weiter Anteil nimmst an unserer Reise und Auswanderung.

Zum ersten Mal stehen wir im Rohbau unseres Tinyhauses. Glücksgefühle pur!
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