Unser „Tross“ mit Transporter, Wohnwagen und PKW

Unsere Abreise aus Deutschland war nicht nur eine Reise nach Portugal, es war auch ein innerer Prozess, der mich durch sehr viele Höhen und Tiefen geführt hat. Diese Reise, die am Ende 10 Tage gedauert hat, schuf für mich einen Raum, in dem ich vieles abschließen, und mich ganz neu ausrichten konnte auf etwas Neues und völlig Unbekanntes. Ich hätte nicht gedacht, wie intensiv diese Reise werden würde. Und mir ist auch noch nicht ganz klar, wo das ganze hinführt.

📆Tag 2 vor der geplanten Abreise:

Mein Bänderriss ist gut am Heilen, ich vergesse ihn leider im Eifer des Gefechtes, lasse mich wieder in Druck und Hektik reisen und da passiert es: Beim Auszug aus meinem Tinyhaus trete ich mit einem voll beladenen Karton in ein kleines Loch und spüre wieder den vertrauten scharfen Schmerz in meinem linken Fuß. Ich breche in Tränen aus, bin völlig fassungslos. Teile der frisch verheilten Bänder sind wieder angerissen und ich bin zum Nichtstun verdonnert. Werde ich überhaupt Auto fahren können? Wer macht jetzt die ganze Arbeit, die noch zu tun ist?

📆Tag 1 vor der geplanten Abreise:

Es ist klar, dass wir morgen nicht fahren können. Mein Fuß ist nicht belastbar. Ich kann nur annehmen und vertrauen, dass alles am Ende so wird wie es soll. Meine „Mannschaft“ ist sehr viel geduldiger und liebevoller als ich es grade zu mir selbst sein kann.

📆Tag der geplanten Abreise:

Ich akzeptiere die erzwungene Ruhe und auch meinem Partner und meinem Sohn Lucca tut es sichtlich gut, nach den anstrengenden Tagen noch einmal alles setzen lassen zu können und bewusst Abschied zu nehmen von allen, die uns viel bedeuten. Ich werde wissen, wann ich so weit bin, zu fahren. Mehr wissen wir im Moment grade nicht.

📆Tag der Abreise:

Ich weiß, heute ist es so weit. Wir können los. Hektik breitet sich wieder aus, die Nerven liegen blank. Scharfe Worte fallen zwischen mir und meinem Partner. Das trifft mich tief. Zweifel und Angst breiten sich in mir aus. Mein Fluchtreflex springt an. Ich gehe ins Vertrauen, immer und immer wieder. Wir stehen kurz vor einem großen Sprung. Das fordert alles von uns.

Die letzten Dinge werden eingepackt und in die noch verfügbaren Lücken im Transporter gestopft. Die letzten Umarmungen und Abschiedswünsche ausgesprochen. Endlich geht es los. Wir atmen alle auf. Und mit jedem Kilometer, den wir mit unserem Tross, bestehend aus Transporter, Wohnwagen und meinem PKW ziehen, fühle ich mich freier und leichter. Der ganze Druck, all die Ängste und Zweifel fallen von mir ab. Wir fahren, wir sind auf dem Weg. Ich weiß nicht, was kommt, aber ich weiß, dass es richtig ist zu gehen. Es geht nicht darum, dass ich mir ein leichteres oder schöneres Leben erschaffen möchte. Es geht um bestimmte Erfahrungen, die jetzt gelebt werden wollen. Die wichtig sind für unsere Weiterentwicklung. Denn eines ist sicher: Portugal wird uns verändern, wird uns formen, unsere Perspektive erweitern. Egal wie lange wir bleiben oder wo es uns sonst noch hinziehen wird. Ich möchte meiner Intuition und meinem Herzen folgen und das sieht nach außen nicht immer geradlinig aus.

Wir werden uns in den nächsten 10 Tagen in einer Art Zwischenraum befinden. In einem Raum zwischen zwei Welten, zwischen zwei Leben. Wir haben einen groben Plan aber keine Ahnung, was uns auf dem Weg erwartet. Bleib gerne dran, wenn du mich weiter begleiten möchtest auf meinem Weg in ein neues Leben. Ich freue mich, dass du da bist!

Abreise-Chaos: Unser Kater Findus erinnert uns daran, das Ausruhen und Kuscheln nicht zu vergessen

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